Was bedeutet Nachhaltigkeit bei Blumen?

Bei Nachhaltigkeit im Blumenanbau müssen wir aber erstmal zwischen drei Dingen unterscheiden, die Nachhaltigkeit ausmachen können. Herkunft, Arbeitsbedingungen und Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden

Erstmal zur Herkunft:  Blumen, die es in Deutschland zu kaufen gibt, kommen zur einem grossen Teil vom afrikanischen Kontinent und Südamerika. Die Niederlande sind dabei wichtiges Drehkreuz für den Blumenhandel. 
Aus Kenia allein kommen laut WWF 2/3 der in Europa verkauften Blumen. (Die Distel auf dem Bild übrigens auch.) Der Blumenhandel für Kenia lässt sich von der Bedeutung her mit der hiesigen Autoindustrie vergleichen. Der CO2-Ausstoss ist wegen den langen Transportwegen natürlich höher und der Wasserverbrauch ist enorm. Schätzungen zufolge liegt dieser bei 4-13 (!) Liter pro Blüte. Dennoch kann eine Blüte aus Kenia laut WWF energiesparsamer sein als aus dem europäischen Ausland. Grund: Der hohe Energieaufwand für das Beheizen der Gewächshäuser, um den Klimanachteil auszugleichen.  Im Sommer verschiebt sich dieser Nachteil natürlich zugunsten unserer direkten Nachbarn.

Arbeitsrecht: Soziale Gerechtigkeit und Arbeitsschutz für Mitarbeiter der Blumenfarm ist, auch in Europa, nicht selbstverständlich. Dumping Löhne, Ausbeutung, Einsatz von stark krebserregenden Pestiziden und Misshandlungen am Arbeitsplatz sind leider immer noch stark verbreitet beim Blumenanbau. Mittlerweile geht der Trend jedoch zu fairen Arbeitsbedingungen. Ca 28% der Exporte aus Kenia z. B. kommen aus Fairtrade zertifizierten Betrieben. Auch der Wasserverbrauch wird laut WWF momentan stark unter die Lupe genommen und in vielen Ländern werden Projekte gestartet, die den Wasserverbrauch, der meist zulasten der umliegenden Gemeinden und Gewässer geht, optimieren sollen.

Fairtrade Blumen sind also um einiges besser, bedeutet aber nicht, dass sie Bio sind! Zwar gibt es für Fairtrade Betriebe Regelungen, wie Pestizide zu nutzen sind und manche sind gar verboten. Allerdings ist die Nutzung nicht komplett ausgeschlossen.